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  Presseberichte
  Buersche Zeitung, 14.10.1978

Selten zu hören: Konzert für Orgel und Dudelsack

Am Sonntag im Großen Saal des Hans-Sachs-Hauses

 

Gelsenkirchen. Für die 1. Orgelstunde der neuen Konzertsaison am Sonntag, 15. Oktober, 11.30, im Großen Saal des Hans-Sachs-Hauses hält Karl-Heinz Obernier, Kustos der Walcker-Orgel, eine Rarität bereit: ein Konzert für Orgel und Dudelsack mit Oskar Blarr und Peter Rübsam.

Wer sich über diese Kombination wundert, weiß wahrscheinlich nicht, daß beide Instrumente eine gemeinsame Wurzel haben — den Aulos, eine Röhrenpfeife, die aus Kleinasien stammt. Während Orgel und Dudelsack in der Musizierpraxis der frühen abendländischen Mehrstimmigkeit noch gleichberechtigt nebeneinander bestehen, gewinnt die Orgel in der Spätgotik als "Königin der Instrumente" Vorrang. Der Dudelsack bleibt den "Fahrenden" und den Hirten überlassen.
Fortan imitiert die Orgel in manchen Fällen den Dudelsack, und bei etlichen Werken der Orgelliteratur tauchen Kompositionen auf, die der Dudelsacktechnik abgelauscht sind. Die Verschmelzbarkeit beider Tonträger scheint also erwiesen.
Kompositionen für Orgel und Dudelsack sind zwar nicht selten, aber werden nicht häufig gespielt. Berühmte Altmeister der Orgelmusik wie Johann Sebastian Bach und auch moderne Komponisten wie Bartok und Schönberg schrieben reizvolle Stücke.
In der sonntäglichen Orgelstunde (der Eintritt ist bekanntlich frei) stehen Werke von Bach, Rameau, Praetorius und Mussorgsky auf dem Programm.
 

   

 

 

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